Montag, 20. März 2006

06. Sardanapal Wurstkübl

Da löste sich hinter Siebenschrot ein Schatten aus der Felswand. Der dazugehörige Mann war für die herrschenden Witterungs- bedingungen äußerst unkomforta- bel gewandet. Er trug nämlich nur eine Art schmutzige Windel um die Hüftgegend und eine aus Holz geschnitzte Schneebrille. Sein Körper war von Mangel gezeichnet, seine grauen Haare fielen bis auf die Schultern hinab und huben an, sich daselbst speckig zu kringeln. Den langen Bart hatte er zu einem Zopf geflochten und vorn durch die Windel gezogen, wodurch unten ein Stück vulgär herausbaumelte. Er war 198 Jahre alt und hatte nie etwas anderes als Schnee gegessen. Für diesen Umstand sah er aber noch recht brauchbar aus. Seine Stimmbänder klangen morsch, wie eine Tür, die man über hunderte von Jahren nicht geöffnet hat. »Gestatten – – – mein – Name ist – S-a-r-d-a-n-a-p-a-l --- W-u-r-s-t-k-ü-b-l. Kann *höff-öff* ich etwas – abhaben?«

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