Samstag, 14. Juli 2012

23. Das Buch am Boden



Eine der Öffnungen am Boden war nicht sehr tief, nur ca. 60 cm. Auf ihrem Boden entdeckte man ein Buch! Konnte das ein Hinweis sein, eine Fährte? Schließlich war Mehlhorn als Leseratte bekannt, doch kannte niemand den kompletten Index seiner mitgeführten Reisebibliothek. Das Buch zierte der in Zentenar-Fraktur sorgsam gesetzte Titel »Im Rhönrad auf den Kilimandscharo – Die gar seltsame Reise des Zauberkünstlers Reomir Zartutan und ihr plötzliches Ende. Von ihm selbst unterwegens mit Zaubertinte aufgeschrieben.« Das Buch hatte nur ein Kapitel, das zudem mittendrin abrupt abbrach. Die danach folgenden 63 Seiten zeigten sich leer. Dem Nachwort war zu entnehmen, daß selbst intensivste Nachforschungen keinen Verweis auf den Verbleib des wagemutigen Autors brachten: »… doch ein unheilvoller Verdacht drängte sich auf, als es sich herauskristallisierte, daß der Negerstamm der Tutikaputi, der am Fuße des riesigen Felsmassivs hauste, gebogene Metallfragmente zum Kral-Bau gebrauchte. Niemand erfuhr je, woher diese Leute, die noch mit knöchernen Waffen jagten, das aufwendig legierte Metall bezogen hatten. Dr. Traugott Spächt, Düsenburg, den 27. September 1899« Mit diesen Worten schloß das Werk. Es hatte geschmackvoll arrangierte braune Stockflecken auf allen Seiten.