Montag, 27. März 2006

10. Die Erzählung des tapferen Einsiedels

»Nein, mal im Ernst«, fuhr Wurstkübl fort, »ich lebe hier in Strumarhabatt in der Region Saphtra in diesem herrlich trostlosen Gebirge Nithababraud schon von Kindesbeinen an. Mein Vater, der berühmte Archaeo…pterix! …« Er weidete sich an Ruckdäschels ratlosem Gesicht – solcherlei Scherze behagten ihm. »Hähähä – hähähä! Ich meine natürlich: Mein Vater, der berühmte Archäo–loge Wenzeslaus Wurstkübl hat mich als Kind hier ausgesetzt. Um mich zu retten! Wir wurden von wilden Eingeborenen verfolgt, weil er deren Gott Behumsemithkarma – eine 27 cm hohe Holzstatuette – zwecks wissenschaftlicher Abformung mit Elektrikergips eingeschmiert und somit unbrauchbar gemacht hatte. Er versteckte mich, der ich noch ein Knabe von 9 Jahren war, auf der Flucht in einem Astloch und schlug alsdann einen Haken, damit man wenigstens mich nicht fand und so wie ihn im Anschluß mit regionalen Kräutern zubereitete.« Eine Träne brach sich Bahn zwischen Augapfelgriebsch und Knitterlid des tüchtigen alten Mannes. »So wuchs ich hier in der Gegend auf. Der Yogi Prassedawogibtwa, der zufällig des Weges kam, um hier Enthaltsamkeit zu üben, nahm mich in die Lehre und so wurde ich, was ich heute bin: ein alter, vertrockneter Typ, der in rund 200 Jahren nullkommanichts erlebt hat, verdammichnochmal!« Wurstkübl sprang, was man ihm bis hierher gar nicht zugetraut hatte, wie eine rostige Sofa-Sprungfeder auf, daß seine Knochen nur so krontschten. Itzo völlig in Ekstase geraten, krächzte er lauthals: »Auf in die weite Welt! Ich ziehe mit euch, Jungens!«

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

... ein bißchen sieht Behumsemithkarma wie eine antike Playmobilfigur aus ...

Der_Blogger-Edwin hat gesagt…

... und? Kann er vielleicht was dafür? =o)