Montag, 8. September 2008

21. Wehlhong? Mehlhorn!


Als erstem wurde Ruckdäschel bewußt, daß Mehlhorn verschwunden war. Er wollte ihn nämlich soeben darum bitten, ihm einen Span der Alu-Zeltstange zwischen den Zähnen hervorzupolken, der sich im Zuge des gierigen Herunterschlingens der gerösteten Quarkkeulchenfragmente dorthin zurückgezogen hatte. Nun stapfte er, den Finger im Mund und einen langen Speichelfaden am Kinn, um das Lager herum und fragte fortwährend ins Entfernte hinein: »Wehlhong? – Wehlhong? – Wehlhong? – Wehlhong? …« Schließlich stutzte er: »Wehlhorn? Meeehlhooorn! – Autsch!« Er hatte sich soeben beim Rufen selbst von innen die Wange aufgeschnitten, denn der Span ragte distal zwischen seinen Backenzähnen hervor. Das Blut troff am Speichelfaden entlang auf den Höhlenboden, der diese belebende Flüssigkeit gierig aufsog und sich nur sehr verhangen um Jahrtausende zurückerinnerte, als hier ähnliche Fluide zur allgemeinen Bodenbeschaffenheit zählten. Jetzt wurden auch die anderen aufmerksam. Man sah unter jeden Stein, rief, betete und weinte – aber vergeblich: Mehlhorn blieb verschwunden.

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